Die Firmengeschichte von Max Sielaff

  Max Sielaff - --- Schokoladen-Automat - Personenwaage
Max, Gustav, Heinrich Sielaff, genannt > Max, ist am 16.06.1860 in Berlin-Brandenburg geboren.

1884 - Ganz dem taten- und innovationsfreudigen Geist jener Jahre entsprechend, begann 1884 der gerade mal 24 Jahre alte 
Ingenieur und Patentanwalt Max Sielaff im Berliner Norden, in der Weißenburger Straße (heute: Kollwitzstraße) 71, 
mit der Fabrikation eiserner Patentfenster. Diese Fabrik nutzte er von 1884 bis 1888.
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Daraus entstand im Jahr darauf ein Unternehmen, das eine "Mechanische Werkstatt für Modellierung und Durcharbeitung 
von Erfindungen, Internationale Patentverwertung" und eine "Fabrik patent. Massenartikel (Spez. eiserne Patent-Fenster, 
Patent-Rolljalousien, automatische Bier- und Spirituosenhähne, Gummihaut-Pantographen)" produzierte.
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1888 - Nachdem Sielaff am 28. April 1888 vom Kaiserlichen Patentamt die Patentschrift Nr. 43055 für einen "Selbsttätigen 
Verkaufsapparat" erhielt, spezialisierte sich sein Unternehmen mehr und mehr auf die Herstellung von Waren-Automaten, 
Personenwaagen, Kraftmesser und andere Apparaturen. Die Fabrik war ab 1888 bis 1891 in der Zionskirchstr. 29, Berlin Ost.
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1888/1889 - Entwickelte Sielaff unter zusammen mit den Metallwerken Theodor Bergmann in Gaugenau/Baden im 
Auftrage des Kölner Schokoladenfabrikanten Ludwig Stollwerck die ersten Süßwaren-Automaten. Max sielaff 
entwickelte einen Großteil der Mechanik für die verschiedenen Automaten, und die Bergmanns Industriewerke 
in Gaggenau/Baden lieferten die dazu benötigten Gehäuse. Anfang der 1890er Jahre betrieb Stollwerck mehr als 
10.000 Automaten in Deutschland. 

1894 - gründete Stollwerck mit Max Sielaff und Bergmann die Deutsche Automatengesellschaft "DAG", die schon bald 
internationale Bedeutung erlangte, mit dem Etikett "Automatische 
Revolution". 

1895 - hatte die Firma über 100 verschiedene Modelle entwickelt. 

1894 - (Mitbewerber auf dem Markt war 1894/96 die Fa. Cerentti & Tanfani aus Mailand und auch 1893 Willy Abel Lichtenberg
Gründer der Harras Haushaltsgeräte Werke 1912)

1898 - Am 26. Sep. 1898 gündete Max Sielaff mit dem Kaufmann Wilhelm, Ludwig, Paul Schmidt in Berlin und der kölner  
Komaditgesellschaft, der DAG Stollwerk & Cie, die "Automat GmbH" mit Sitz in Berlin. Diese GmbH hatte die Aufgabe 
die vorhandenen -AUTOMAT- Restaurants zu betreuen und zu verbreiten. Siehe auch Eintrag im Reichs-Anzeiger von 1898.

1896 - In New York waren zu diesem Zeitpunkt über 4.000 Automaten im Betrieb. 1896 stellte die DAG diese neuen 
Automatenrestaurants anläßlich der Berliner Gewerbeausstellung erstmals der Öffentlichkeit vor. Im gleichen 
Jahr gab es in der Hohe Str. in Köln einen Laden, wo 80 Schokolade und Musikautomaten aufgestellt waren. 

1897- erhielt Max Sielaff anläßlich der Ausstellung in Brüssel eine goldene Medaille.
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Mit dem "Patent Sielaff" gelang erstmals auch die funktionstüchtige Prüfung eingeworfener Münzen auf 
Echtheit und Vollständigkeit laut Zahlbetrag.
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1891 bis 1925- In den Berliner Adreßbücher ist reklamewirksam die breite Palette der Sielaffschen Maschinenfabrik aufgelistet.

1891- war das Fabrikgelände in Berlin-Moabit, in der Spenerstr. 23 umgezogen, es reichte bis zur Paulstr.. Immerhin waren zu 
der Zeit schon über 30.000 WarenAutomaten und Apparaturen nach dem "Patent Sielaff" in Betrieb. 
Dieses Fabrikgebäude wurde von AEG aufgekauft.

1913 bis 1919 gibt es Eintragungen im Telefobuch, wonach Ferdinand und Max Sielaff eine Immobilien 
Verwertungs GmbH hatten. Wer Ferdinand war ist leider nicht überliefert, den sein Bruder hieß Carl, Albert, Wilhelm.
1921- In diesem Jahr ist in der Handelsregister Karte vermerkt, das der Kaufmann Ferdinand Sielaff nicht mehr Vorstandsmitglied 
der Gesellschaft ist. Max Sielaff, Ingenieur ist Vorstand.
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1925- Die Produktionsstätte wurde nach Neukölln in die Ziegrastr. 21-31 verlagert. Es entstand ein schönes, 
modernes Gebäude mit vielen Glasfenstern. Ein Großfeuer zerstörte die neue Fabrik. 

Der Wiederaufbau erfolgte auf dem gleichen Gelände, wo auch ein Bahnanschluß und eine Verbindung zum 
Landwehr-Kanal, heute Schifffahrtskanal war.

Nach Recherschen im Berliner Patentamt wurde in der Zeit vo 1904 bis 1919 von Max Sielaff viele Patente angemeldet.
Auch Zünder für Handgranaten waren dabei. (Patent S 45617 = DE317488 vom 05.08.1916)

Der Fabrik-Inhaber Max Sielaff, Ingenieur, Oberleutnant der Reserve im preuss. Garde-Grenadier  Regiment  von 
Kaiser Alexander 1, wohnte in der Spenerstr. 31 bis zu seinem  Lebensende am 10.Oktober 1929. 
Todesursache: vermutlich Schlaganfall oder Herzinfarkt

Nach dem Tode von Max Sielaff hat sein Neffe Edmund Sielaff am 07.11.1929 ein Patent angemeldet. Adresse wurde
mit Berlin NW40 Calvinstr. 21a angegeben. Am 16.08.1935 meldete er ein Gebrauchsmuster an.

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